Dublin 2022

Reportage von

Im Juli 2022 war ich in Dublin. Auf meiner Sprachreise habe ich nicht nur Englisch gelernt, sondern auch viele neue Freund*innen gefunden sowie die Stadt und ihre Umgebung erkundet.

Meine Mitbewohnerin, eine sehr nette Italienerin, und ich haben in Tallaght, einem Vorort von Dublin gewohnt. Ebenso nett waren die beiden Hunde der Familie, Kenny und Bailey, die sich gerne von uns streicheln ließen.

 

Von Tallaght aus braucht man etwas über eine Stunde mit dem Bus ins Zentrum von Dublin, wo sich die Sprachschule International House befindet. Unser Lehrer war freundlich und der Unterricht interessant. In meinem Kurs waren nicht nur andere Jugendliche aus ganz Europa, sondern auch Erwachsene aus der ganzen Welt. Es wurde so nie langweilig und ich habe viele unterschiedliche Menschen aus den verschiedensten Ländern kennengelernt. Besonders gut war, dass wir einen Einfluss auf die Themen hatten. Zum Beispiel haben wir uns mit Kriminalfällen, irischer Kultur und Unterschieden zwischen Europa und Südamerika befasst (unser Lehrer war Argentinier). Dazu hat man natürlich auch Grammatik, Hör- und Leseverständnis geübt, was aber garantiert lustiger als in der Schule ist.

Neben den Unterrichtsräumen und einer Cafeteria hat das International House eine Dachterrasse, auf der einmal die Woche die sogenannte Pizza Night stattfindet. Die Pizza an sich ist dabei eher zweitrangig (laut den Italiener*innen der Gruppe war es nicht mal Pizza). Viel spannender sind die Gespräche mit den anderen Sprachschüler*innen und die Atmosphäre.

Von der Sprachschule aus erreicht man zahlreiche Attraktionen zu Fuß, wie hier das berühmte Trinity College. Und wenn es mal weiter weg geht, dann sind es nur zehn Minuten zu Bus und Bahn. Am ersten Tag macht man für gewöhnlich eine Orientation Tour, eine kurze Führung durch die Innenstadt. Dublin ist viel kleiner als andere Hauptstädte, die meisten Gebäude (auch in der Innenstadt) sind gerade einmal vier oder fünf Stockwerke hoch. Die meiste Zeit denkt man, man wäre in einer Kleinstadt, nicht in einer Hauptstadt mit ca. 2 Millionen Einwohner*innen, was Dublin ziemlich einmalig macht.

Auch gibt es wohl kaum eine Kleinstadt mit derart vielen Sehenswürdigkeiten und einem Park, der so gigantisch ist wie der Phoenix Park. Mitten in Dublin gelegen, zählt er zu dem größten Parks Europas. Perfekt um am Wochenende zu entspannen! Ein weiterer Vorteil sind die wahrscheinlich beliebtesten Bewohner*innen des Parks (neben dem U.S. Botschafter und dem Präsidenten natürlich), die sehr neugierig sind…

Abgesehen von den zahlreichen Parks (Dublin gilt als grünste Hauptstadt Europas) bot sich uns ein großes Angebot an Museen, historischen Orten, Stränden u.v.m. Zu den schönsten Museen zählt meiner Meinung nach auf jeden Fall das Little Museum of Dublin, das sehr vielfältig und liebevoll gestaltete Stadtmuseum. Dort gibt es zum Beispiel einen Raum über die irische Rockband U2, einen über Dublins Tiere, den obligatorischen Oscar Wilde und James Joyce content und noch weit mehr.

Außer Kultur haben wir auch viele andere Dinge im Rahmen des Freizeitprogrammes gemacht. Unter anderem waren wir Bowling sowie Lasertec spielen, haben Gaelic Football ausprobiert und waren shoppen. Meistens hatten wir nach dem organisierten Programm noch genug Freizeit, was mir sehr gut gefallen hat. So haben meine Freunde und ich uns zum Beispiel Christchurch Cathedral angeguckt und waren im Creative District. Dublin ist auch keine schlechte Stadt zum einfach mal rumlaufen und treiben lassen. Bei näherem Hinsehen habe ich unter anderem eine Menge interessante Street Art gesehen.

Nicht entgehen lassen konnten wir uns selbstverständlich auch das Nachtleben. Auch wenn die Pubs nicht an Minderjährige ausschenken dürfen, kann man sich doch mit einer Cola zu Livemusik in eine der vielen Locations im berühmten Temple Bar Bezirk setzen und den Abend genießen.

Samstags macht man für gewöhnlich einen Ganztagesausflug. Für uns ging es also nach Bray, einen Badeort südlich von Dublin, den man problemlos mit der Bahn erreichen kann. Das Besondere ist, dass es in Irland häufig Hügel direkt am Meer gibt, so auch den Bray Head. Auf den Hügel führt praktischerweise auch eine Wanderroute, sodass man von dem 241m hohen Gipfel aus eine schöne Aussicht auf das Meer und den Ort hat.

Auch wenn das Programm insgesamt recht ausgewogen war, war nicht alles perfekt. Das dritte Mal Bowling innerhalb von acht Tagen beispielsweise haben wir uns gespart (die meisten anderen übrigens auch), der Besuch einiger Hauptattraktionen wie der Trinity College Library oder den Kathedralen mussten wir selbst organisieren und der Schulweg war länger als auf der Website angegeben. Trotzdem hat mir die Reise sehr gut gefallen. In meiner Zeit in Dublin habe ich eine Menge nette Menschen kennengelernt, viel von der Stadt gesehen, Einiges von der Umgebung und unzählige unvergessliche Erinnerungen gewonnen.