Tokyo, Fuji & Co

Reportage von
Gast

Eine Fotoreportage über meine Erlebnisse in Japan!

Hey, ich bin Max, 14 und war diesen Sommer in Tokyo, Japan.

Es war eine sehr interessante Reise und ich bereue es nicht, daran teilgenommen zu haben.

Am Flughafen habe ich, nachdem ich durch die Kontrollen kam, sofort jemanden vom Institut ausmachen können. Ich wurde zu einer Gruppe Schüler am "mitin pointo" gesetzt, wo jedem Schüler eine Fahrkarte und weitere Instruktionen gegeben wurden. Es dauerte einen Moment, aber dann wurde mir eine Busfahrkarte gegeben und mir gesagt, an welcher Station meine Familie auf mich warten würde. Ich setze mich in den Bus, fahre, döse ein bisschen, Endstation. Zum Glück war das auch meine. Sogleich wurde ich von der Pünktlichkeit der Japaner enttäuscht, denn es dauerte etwa 20 Minuten, bis meine Familie endlich auftauchte, davor hatte ich vergeblich einen älteren Japaner um Hilfe gebeten. Ich zeigte ihm den Zettel mit der Adresse meiner Familie, versuchte ihm klar zu machen, dass ich an der richtigen Station ausgestiegen bin und hier warten müsse. Er hat mich natürlich missverstanden, schnappte meine Koffer und rannte zu einer nahen Station, von der aus ich weiter fahren sollte, während ich ihm mit einem Wörterbuch und einer Tasche nachhastete.

Japanische Übersichtlichkeit

Endlich konnte ich ihm klar machen, dass ich nicht weiterfahren wollte, sollte, nein, eher durfte, und er hat mir sein Handy geliehen, aber sobald jemand bei der "Kudan Emergency Line" abhob, kam eine Frau auf mich zu, fragte mich, ob ich Firippo sei, worauf ich nur verwirrt nickte, schnappte meine Koffer und hastete ebenfalls davon. Sind alle Japaner Kofferdiebe? Ich gab dem Mann sein Handy zurück, verbeugte mich mehrere Male und rannte der Frau hinterher. Ich saß kurz darauf im Auto mit dem Sohn der Familie und seiner Mutter, die mich zu ihrem Haus fuhren. Großes Auto, zwei Bildschirme, auf denen ...mittelmäßiges japanisches Nachmittagsprogramm lief. Gesprochen wurde nicht allzu viel, die Mutter konnte kaum Englisch.

Um das zu verstehen, sollte man wissen, dass mein Zweitname Phillip ist. In meinem Formular stand also "Straub Maximilian Phillip". Leider haftete dieser Name innerhalb der Familie die ganzen vier Wochen an mir.

Zuhause konnte ich mein Zimmer... einrichten. Viel gab es nicht einzurichten, es war ziemlich leer.

Später warteten wir noch am Bahnhof, ich bekam eine Monatskarte und danach holten wir meinen Zimmernachbarn ab. Er verspätete sich, weshalb ich mit den Kindern gegenüber vom Bahnhof gerade Ramen(japanische Nudelsuppe) essen war.

Der erste Schultag war eigentlich weniger schlimm als ich erwartet hatte. Ich war die beiden Tage vorher relativ früh im Bett gewesen, da die Reise schon sehr erschöpfend war, und war sogar vor meinem Wecker um kurz nach 6 wach. Mein Zimmernachbar, der auch Max hieß, was die Sache mit meinem Zweitnamen nicht wirklich besser machte, und ich sind also zum Bahnhof und zur Station in der Nähe der Schule gefahren. Von dort kannten wir aber den Weg nicht, weshalb Max die Schule anrief und wir dann zum Gebäude eskortiert wurden. Dort wurde ein Einstufungstest und ein kleines Gespräch zum Einschätzen der Kenntnisse vorgenommen. Danach gab es Mittagessen und den Weg nach Hause. Um ehrlich zu sein, wir hatten uns schon wieder verlaufen und den Weg von der Station zu unserem Haus zu Fuß nicht gefunden.

Nächster Tag. Der erste richtige Schultag. Zur Schule, Mittagessen(bei der japanischen Burger-Kette MOS-Burger) und danach erstes Nachmittagsprogramm. Kimonos anprobieren! Jungen und Mädchen waren getrennt, was mir um ehrlich zu sein ein Rätsel ist, wahrscheinlich wollte man einfach die Gruppe verkleinern. Wir durften uns also alle Kimono samt Band raussuchen und anziehen, was sehr, sehr viel schwieriger ist als man denkt.

Man beachte dass hier das Kimono noch nicht zu Ende gebunden ist, da der Knoten eigentlich erst noch auf den Rücken geschoben wird.

Wir mit unseren Kimonos

Donnerstags wäre eigentlich auch eine Aktivität gewesen, aber dank etwas Schusseligkeit und der... "Freundlichkeit" meines Zimmernachbarn bin ich mit einer Gruppe essen gegangen, die nicht im Holiday-Course war und demnach nicht bei der Aktivität auftauchen musste. Naja, war nur ein Museum, und die Gruppe war auch nett. Dank denen habe ich im Verlauf der Reise viele sehr nette Leute kennen gelernt.

Wir sind nach Shibuya, unter anderem zum Hachiko, neben welchem sich die wohl berühmteste Kruezung der Welt befindet.

Menschen :O

Freitags bin ich dann mit ein paar anderen nach Akihabara, das ...Nerd-Viertel. Anime, Manga, Games, für jeden ist etwas dabei. Und überall stehen Mädchen, die wie in einem Anime gekleidet sind, um Leute in ein "Maid-Café" zu bringen. Ein Ort, an dem andere Mädchen ebenso gekleidet sind und einen bedienen und einem überteuertes Essen und Fotos andrehen wollen. Zum Glück musste ich mir so etwas nicht antun, das klingt nämlich ein kleines bisschen nach Prostitution für Kinder.

Anime-Fans kommen voll auf ihre Kosten.

Eines dieser... Wesen.(Die man eigentlich nicht fotografieren darf.)

Habe ich schon erwähnt, dass es in Japan die seltsamsten Sorten Eiskreme gibt?

Neben Kürbis und Süßkartoffel(die ich nicht probiert habe) auch Grüntee, rote Bohnen, Reiskuchen, etc. Ich habe in Akihabara ein Eis mit eben diesen Geschmäckern gegessen, wobei die Reiskuchenstückchen eher als die Konsistenz beeinflussender Zusatz zu dem Rote-Bohnen-Eis gemischt wurden.

Am nächsten Tag gab es eine Rundfahrt duch Tokyo, erst mit dem Bus, ein Stück zu Fuß, weiter mit dem Bus, mit einem Schiff, weiter mit dem Bus...

Eine Brücke und ein hübsches Gebäude

Der neue Skytree("Sukai Tsuri")

Nach dem Wochenende war wieder normal Unterricht. Am Montag waren wir beim Karaoke und ich danach noch mit ein paar Freunden in einem Katzencafé, ein Café in dem man Katzen streicheln kann und etwas trinkt.

Am Dienstag besichtigten wir eine Universität. Ein sehr eindrucksvolles Gebäude! Es war eines der höchsten der Stadt und von oben konnte man bis zum Horizont blicken. Die negativen Punkte waren allerdings die schlechte Klimatisierung, wir sind fast in der Hitze kaputt gegangen.

Donnerstags waren wir im Ghibli-Museum, Ghibli ist ein sehr bekanntes Anime-Studio. Man konnte Storyboards, Konzeptzeichnungen, Modelle und vieles mehr sehen.

Leider hatte er keine Blume in der Hand.

Das nächste Wochenende waren wir auf zwei Inseln, Rundfahrt. Erst waren wir in einem großen Aquarium und später bei dieser gigantischen ehernen Buddha-Statue. Das war sehr eindrucksvoll, vor allem die Riesenkrabben oder Spinnen oder was auch immer. Danach sind wir noch zu einem Schrein, wo ich eine buddhistische Hochzeit beobachten konnte.

Folgendes Wochenende bin ich nochmal allein nach Akihabara, sonst war das Wochenende ziemlich ereignislos.

Mittwochs bin ich mit der Gruppe, die ich an jenem Donnerstag kennen lernte, unterwegs gewesen. Wir waren in einem Museum, allerdings nur, weil das der einzige klimatisierte Raum war, in den man kostenlos durfte. In der Gruppe war ein neuer, mit dem ich mich gleich gut angefreundet habe.

Donnerstags war eine Vorbereitung zu unserem Fujisan-Trip, danach bin ich noch mit ein paar Freunden- wieder einmal- nach Akihabara. Wir haben Läden und Spielhallen abgeklappert und hatten den ganzen Abend Spaß.

Kommendes Wochenende waren wir Richtung Disney-Land unterwegs. Wir konnten uns aussuchen, Disney-Land oder Disney-Sea. Was ist der Unterschied? Zwei Parks, direkt nebeneinander. Einfach, um den doppelten Eintritt abstauben zu können. Aus irgendeinem Grund sind alle Jungs, bis auf 3, so auch alle meine Kumpel, nach Disney-Sea. Um also nicht mit ein paar Zicken rumhängen zu müssen, habe ich mich an die einzigen zwei Jungs im Bus gewandt- zwei Saudi-Arabier: Mohammed und Ahmed. Die waren auch sehr nett und wir hatten jede Menge Spaß. Danach sind Mohammed und ich zu einem Treffpunkt. Ein Freund von uns hatte einen Ausflug organisiert, mit dem Shinkansen zu einer kleinen Stadt und dort in ein traditionelles Hotel mit integriertem Onsen, eine heiße Quelle.

Es war eine Art Mini-Welness-Urlaub. Wir waren glaube ich zu elft. Am nächsten Tag ist ein Großteil von der Gruppe zurück nach Tokyo, wir aber sind noch in einen Aquapark. Abends sind wir alle zurück nach Tokyo, gut erholt und bereit für die letzte Woche.

Am Dienstag waren wir alle nocheinmal in Akihabara, wo aber ein Freund und ich alle verloren haben und alleine weiter sind. Leider war das das letzte gemeinsame Treffen, denn der Holiday-Course ging am Mittwoch auf den Fuji!

Mittwochs ging es wie gesagt auf den Fujisan. Nein, er heißt nicht Fujiyama und erst recht nicht Fudschijama!

Anfangs waren wir alle noch entheusiastisch, aber 200m vor dem Ziel(die etwa eine Stunde gekostet haben) wären wir fast umgekehrt. Aber ich war oben! Auf dem verdammten Gipfel!

Am Abend gab es die Zertifikate und am nächsten Tag sind wir in einen Freizeitpark, den Fuji-Q. Dabei sind wirklich geniale Bilder entstanden.

Danach sind wir wieder nach Tokyo gefahren, es gab einen nicht ganz Tränen freien Abschied und eine kleine Gruppe ist noch essen gegangen.

Danach bin ich wieder zu meiner Gastfamilie. Da es spät war, haben diese schon geschlafen und da ich am nächsten Tag um etwa 5:15 das Haus verlassen habe, habe ich ihnen nicht Tschüss sagen können. Wie sich später herausstellte, sind sie um 5:30 aufgestanden, aber ich habe vor allem wegen dem ersten Tag nicht damit gerechnet, dass sie pünktlich sein geschweige denn überhaupt aufstehen würden. Ich bin also zu Fuß mit zwei Koffern quer durch Tokyo(ohne Bargeld, da ich meine Bankkarte verloren hatte. Schusseligkeit ist was tolles), habe eine halbe Stunde umsonst gewartet, da nur das bahnhofinterne Reisebüro Kreditkarten nimmt, ich aber noch genug Bargeld für die Karte gehabt hätte, die mir dort verkauft wurde, so dass ich sie auch am Automaten hätte kaufen können. Aus Frust, Not an Bargeld und Neugier habe ich mir dann an der nächsten Sation eine Karte für den Sky-Express gekauft, der einzige Zug, den man mit Kreditkarte bezahlen konnte, und bin dann direkt zum Narita-Airport gefahren. Das Einchecken war zwar lange und mühselig, aber schlussendlich saß ich dann im Flieger nach Hause, habe meine Freunde in Japan vermisst und mich auf meine Freunde in Deutschland gefreut.

Ich kann nur gutes über die Reise sagen, es war unvergesslich, hat viel Spaß gemacht und meine Japanisch-Kenntnisse enorm verbessert.

Ich möchte dieses Erlebniss weiter empfehlen, denn es ist für jeden etwas, der sich für Japanisch und japanische Kultur interessiert.

Liebe Grüße, viel Spaß bei einer eventuellen Reise und viel Glück,

euer Max.

Zu den Japan Sprachreisen für Schüler